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02 mei 2023

Das Raynaud-Syndrom ein eigenständiges Phänomen

Leestijd: 4 minuten

Viele Menschen leiden von Zeit zu Zeit unter kalten Händen oder Füßen. Oft ist es draußen kälter, zum Beispiel im Herbst oder Winter. Meistens hilft ein Paar Handschuhe oder das Aufwärmen mit einer Tasse Tee oder heißer Schokolade, jedoch nicht immer. Es gibt auch Menschen, die sehr häufig unter kalten Händen und Fingern leiden, auch wenn es draußen warm ist. Oft werden die Finger weiß und manchmal sogar Violett/Blau. Bei manchen Menschen betrifft dies auch die Zehen. Dieser Zustand wird als Raynaud-Phänomen oder Raynaud-Syndrom bezeichnet. Die Krankheit wurde erstmals 1862 von dem französischen Arzt Maurice Raynaud beschrieben, der ihr auch ihren Namen gab.


Bei dieser Krankheit ist die Blutzufuhr zu einem oder mehreren Fingern und Zehen gestört. Es fließt nicht immer genug Blut zu ihnen. Das liegt daran, dass sich die Kapillaren (die kleinen Blutgefäße in der Haut) zusammenziehen. Eigentlich ist das Zusammenziehen dieser Kapillaren eine natürliche Reaktion des Körpers, um Kälte und Auskühlung zu bekämpfen, aber im Fall von Raynaud stimmt der Zeitpunkt, zu dem dies geschieht, nicht.

Anfälle

Grundsätzlich tritt Raynaud in Anfällen auf, bei denen die Finger und manchmal auch die Zehen erblassen. Sie werden erst blass und dann Blau. Normalerweise fühlen sich die Finger nicht nur kalt, sondern auch schmerzhaft, taub und kribbelnd an. Wenn sich die Durchblutung irgendwann wieder normalisiert, werden die Finger zunächst Rot, bevor sie wieder ihre normale Farbe annehmen.

Wie lange ein Raynaud-Anfall genau dauert, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Manchmal dauert er nur wenige Minuten, er kann aber auch stundenlang andauern. In den meisten Fällen dauert ein Anfall zwischen fünf und 30 Minuten. Interessanterweise tritt die Raynaud-Krankheit bei Frauen achtmal häufiger auf als bei Männern. Das liegt wahrscheinlich daran, dass weibliche Hormone eine Rolle bei der Kontraktion der Blutgefäße spielen.

Es gibt Unterschiede zwischen dem Raynaud-Phänomen und der Raynaud-Krankheit. Ist das Symptom auf eine andere Erkrankung zurückzuführen, z. B. rheumatoide Arthritis oder Arteriosklerose, spricht man vom Raynaud-Phänomen oder der sekundären Raynaud-Krankheit. Liegt keine andere Ursache vor, spricht man von einer primären Raynaud-Erkrankung.

Ist eine Behandlung erforderlich oder nicht?

In den meisten Fällen ist Raynaud nicht behandlungsbedürftig, sondern nur unangenehm. Wenn man die Gliedmaßen gut wärmt und nicht raucht, kann man dem Raynaud-Syndrom vorbeugen. Bei schweren Symptomen, d. h. zwei oder mehr Anfällen pro Tag, kann das Medikament Nifidipin verschrieben werden. Nifidipin ist eigentlich ein Medikament gegen Bluthochdruck, das in einigen Fällen die Raynaud-Anfälle reduzieren kann. Dieses Medikament hat jedoch Nebenwirkungen, darunter Kopfschmerzen, Schwindel und dicke Knöchel. Auch ein Erröten ist aufgrund der Erweiterung der Kapillaren im Gesicht nicht ungewöhnlich. Es darf nicht verschrieben werden, wenn bereits Herzprobleme bestehen. Auch eine Schwangerschaft ist eine Kontraindikation. Häufig wird Nifidipin zwei Wochen lang probeweise verabreicht, um zu sehen, ob das Medikament wirkt. Wenn dies nicht der Fall ist, wird es abgesetzt.

Wenn Sie unter dem Raynaud-Phänomen oder dem Raynaud-Syndrom leiden oder glauben, daran zu leiden, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt. Er oder sie kann feststellen, ob es sich um ein primäres oder sekundäres Raynaud-Syndrom handelt, woraufhin eine Behandlung oder Überweisung in die Wege geleitet werden kann. Wenn Sie Fragen zu Nifidipin haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Raynaud, Durchblutung, Blutzufuhr, Raynaud-Syndrom, Raynaud-Phänomen
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