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30 augustus 2022

Der Darm; Verstopfung und Abführmittel

Leestijd: 5 minuten

Abführmittel sind Medikamente, die Menschen mit Verstopfung (Obstipation) helfen, Stuhl abzusetzen. Das Wort Abführmittel stammt vom lateinischen laxare ab, was soviel wie lockern oder erschlaffen bedeutet, und wird bereits 1351 in der Literatur erwähnt. Bei Verstopfung verbleibt der Stuhl zu lange im Dickdarm und wird durch das entzogene Wasser hart und trocken. Dadurch kann der Stuhlgang nicht richtig abgeführt werden. Von einer Verstopfung spricht man, wenn es weniger als drei Stuhlgänge pro Woche gibt.

Die Ursache der Verstopfung ist nicht immer deutlich auszumachen, aber meist haben die Ess-, Trink- und/oder Lebensgewohnheiten etwas damit zu tun. Manchmal kann aber auch die Einnahme bestimmter Medikamente (gegen die Parkinson-Krankheit oder Epilepsie) Verstopfung verursachen. Es kann sein, dass jemand zu wenig trinkt (weniger als eineinhalb Liter pro Tag), sich falsch ernährt oder sich zu wenig bewegt. Wenn das klar ist, kann eine Anpassung dieser Gewohnheiten oft helfen, die Verstopfung zu beseitigen. Wenn das nicht funktioniert, kann die vorübergehende Einnahme eines Abführmittels helfen. Es gibt verschiedene Arten von Abführmitteln, von denen die beiden wichtigsten hier aufgeführt sind.

1. Wasserabführende Abführmittel (Macrogol/Lactulose)

Diese Abführmittel erhöhen die Flüssigkeitsmenge im Darm, weil sie die Darmwand daran hindern, die Flüssigkeit ins Blut abzugeben. Mit mehr Flüssigkeit im Darm wird der Stuhl weicher und gleitet besser. Bei diesen Abführmitteln können Nebenwirkungen auftreten. Häufig treten Bauchschmerzen und Blähungen auf. Beide Medikamente sind in Pulverform erhältlich, und Laktulose ist auch rezeptfrei als Getränk erhältlich. Die Einnahme muss mit dem Frühstück erfolgen und über einen längeren Zeitraum von zwei bis drei Monaten erfolgen, um ein dauerhaftes Ergebnis zu erzielen.

2. Abführmittel, die die Darmbewegung anregen (Bisacodyl / Magnesiumoxid / Sennoside)


Bei den Abführmitteln, die die Darmbewegungen anregen, so dass der Stuhlgang leichter wird, sind auf Dauer erhebliche Nebenwirkungen zu erwarten. Eine davon ist, dass der Darm aufgrund von Gewöhnung und Dehydrierung träge wird. Es ist daher nicht ratsam, diese Medikamente über einen längeren Zeitraum einzunehmen.

Die meisten Abführmittel sind in Form von Tabletten, Pulvern oder einem Getränk erhältlich und werden oral eingenommen. Wenn dies nicht funktioniert oder nicht ausreicht, kann ein Zäpfchen (anal) eine Lösung sein.

Abführmittel können abhängig machen und auf lange Sicht den Darm ernsthaft schädigen. In einigen Fällen können sie sogar Herzrhythmusstörungen verursachen. Außerdem sind Abführmittel definitiv nicht zum Abnehmen gedacht. Das Risiko einer dauerhaften Schädigung des Darms kann nicht ausgeschlossen werden.

Serotonin



Neben der Tatsache, dass sich die Ernährung und die Essgewohnheiten auf die Darmtätigkeit auswirken können, ist auch erwiesen, dass psychische Bedingungen eine Rolle bei der Entstehung von Darmbeschwerden oder Verstopfung spielen. Viele Menschen, die Stress haben oder sich unglücklich fühlen, bemerken dies an ihrem Magen. Der Neurotransmitter Serotonin spielt dabei wahrscheinlich eine Rolle. 90 % der Produktion von Serotonin das auch als Glückshormon bezeichnet wird findet in den Därmen statt. Wird hier zu wenig Serotonin produziert, etwa bei gestörter Darmflora, kann dies schwerwiegende Folgen haben.


Nur eine schnelle Chemie-Lektion. Serotonin wird aus einer Aminosäure (Eiweißbaustein) namens Tryptophan hergestellt. Dieses Triptophan wird aus der Nahrung gewonnen und ist u. a. in braunem Reis, Bananen und Kürbiskernen enthalten. Über ein Zwischenprodukt, das 5 HTP genannt wird, wird dann mit Hilfe der Vitamine B3, B6, D sowie Kalzium und Magnesium Serotonin gebildet. Wenn irgendwo ein Mangel an Vitamin B3, B6 oder Magnesium besteht, kann die Umwandlung in Serotonin nicht richtig erfolgen, und Sie fühlen sich nicht wohl. Dies wiederum beeinträchtigt die Darmfunktion, was zu einem Teufelskreis führen kann.

Tipps bei Verstopfung

Wenn Sie unter Verstopfung leiden, greifen Sie nicht sofort zu Abführmitteln, sondern versuchen Sie es zunächst mit den folgenden Tipps:

  • Passen Sie Ihre Ernährung an. Grundsätzlich ist es sinnvoll, mindestens 30 Gramm Ballaststoffe pro Tag zu sich zu nehmen. Das sind etwa fünf Portionen Obst und/oder Gemüse.
  • Trinken Sie mindestens eineinhalb bis zwei Liter Wasser pro Tag.
  • Trinken Sie ein wenig koffeinhaltigen Kaffee. Koffein regt die Darmtätigkeit an, aber man sollte nicht zu viel davon trinken, da es sonst zu anderen körperlichen Beschwerden wie Herzrasen und Kopfschmerzen führt.
  • Essen Sie keine Schokolade oder kakaohaltige Lebensmittel, da diese die Darmbewegung hemmen.

Haben Sie Fragen zu Verstopfung und der Verwendung von Abführmitteln? Dann wenden Sie sich an Ihren Apotheker und lassen Sie sich beraten!

Darm, Darmprobleme, Verstopfung, Abführmittel
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