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12 december 2023

Essstörungen

Leestijd: 7 minuten

Schätzungen für die erwachsene Bevölkerung in Deutschland gehen davon aus, dass 0,5 % bis 1 % der Männer und Frauen an Magersucht und 2 % bis 4 % an Ess-Brechsucht (Bulimie) leiden(Quelle RKI). Das bedeutet, dass sie unter einem gestörten Essverhalten leiden, das oft schwerwiegende Folgen für die körperliche und geistige Gesundheit hat. Essstörungen treten am häufigsten bei jungen Frauen auf, können aber in jedem Alter und sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommen.

Die Ursache für eine Essstörung ist vor allem psychologischer Natur, aber auch Umweltfaktoren und erbliche Veranlagung können eine Rolle spielen. Menschen, die an einer Essstörung leiden, sind in der Regel besessen vom Essen und davon, was das Essen mit ihrem Körper macht. Sie haben oft ein negatives Bild von sich selbst und ihrem Körper und/oder Aussehen. Infolgedessen wird das Essen zu einer ständigen Quelle von Spannungen und Ängsten.

Es gibt eine Reihe verschiedener Essstörungen, darunter:

Magersucht (Anorexia nervosa)

  • Bulimia nervosa
  • Ess-Brech-Sucht, auch Binge Eating Disorder oder BED genannt
  • Orthorexia nervosa

In diesem Blog erfahren Sie mehr über diese Essstörungen und was die Unterschiede zwischen ihnen sind. Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass eine Essstörung nicht nur etwas ist, das keine große Sache ist. Es handelt sich um etwas, das in die Kategorie "Pose" oder "Aufmerksamkeitsbedürfnis" fällt und leicht durch "normales" Essen gelöst werden kann. Menschen mit einer Essstörung sind krank und brauchen intensive psychologische und medizinische Beratung, um von ihrer Störung zu heilen.

Magersucht (Anorexia nervosa)


Bei Magersucht (Anorexia nervosa) isst eine Person strukturell zu wenig. Dies führt schließlich zu Untergewicht. Anorexia nervosa bedeutet wörtlich: Appetitlosigkeit aufgrund einer psychischen Ursache. Diese Bezeichnung ist jedoch nicht ganz zutreffend, denn oft fehlt es den Betroffenen nicht an Appetit, sondern sie ignorieren ihr Hungergefühl. Eine Person mit Anorexie hat große Angst davor, zuzunehmen. Kaum zu essen und damit unterernährt zu sein, hat erhebliche körperliche und seelische Folgen.

Viele Menschen mit Magersucht sind sehr müde und lustlos. Sie frieren oft, weil die Körpertemperatur aufgrund des Energiemangels nicht richtig ausgeglichen ist. Sie haben nicht nur ständig kalte Hände, Füße und Nase, sondern es kann auch zu Flaumhaarbildung kommen. Auch der Blutdruck sinkt, und Herzschlag und Atmung werden langsamer. Darüber hinaus geraten die Hormone durcheinander, und der Zustand von Haaren, Haut und Zähnen verschlechtert sich.

Viele Menschen mit Magersucht nehmen Abführmittel, um Gewicht zu verlieren. Dies kann zu einem Mangel an Elektrolyten führen. Dabei handelt es sich um Salze oder Mineralien wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Bei einem Mangel kann es zu Nieren- oder Leberschäden kommen. Auch Herzrhythmusstörungen können auftreten. Neben körperlichen Problemen haben Menschen mit Magersucht auch mit psychischen Problemen zu kämpfen. Daher leugnen sie oft, dass sie an einer Essstörung leiden, und zeigen ihr Essverhalten nicht. Dies führt zu großem Stress.

Bulimia nervosa

Bei der Essstörung Bulimia nervosa geht es im Gegensatz zur Magersucht nicht um Untergewicht. Der Name Bulimie bedeutet wörtlich: hungrig wie ein Rind aufgrund einer psychischen Ursache. Aber auch hier ist der Name nicht ganz zutreffend. Menschen, die an Bulimie leiden, sind in der Regel nicht hungrig, sondern leiden unter unkontrollierbaren Essanfällen. Nach einem Essanfall wollen sie das Essen so schnell wie möglich wieder loswerden, und das geschieht meist auf unnatürliche Weise, indem sie sich den Finger in den Hals stecken (Purging) oder Abführmittel oder Einläufe verwenden.

Von Bulimie spricht man, wenn eine Person mehr als zweimal pro Woche Essanfälle hat und anschließend versucht, das Essen wieder loszuwerden. Wie bei der Magersucht können schwerwiegende körperliche Symptome auftreten, darunter Herzerkrankungen, Zahnschäden aufgrund der Säure im Erbrochenen, Magen-Darm-Probleme, Erschöpfung und Unterkühlung.

Binge-Eating-Störung oder Binge-Eating-Störung (BED)


Wie bei der Bulimie leiden Menschen mit einer Binge-Eating-Störung unter unkontrollierbaren Essanfällen, die als Binge-Eating eingestuft werden können. Der Unterschied zur Bulimie besteht darin, dass nach einem Essanfall keine Maßnahmen ergriffen werden, um das überschüssige Essen wieder loszuwerden. Infolgedessen leiden Menschen mit BED häufig an Fettleibigkeit.

BED scheint die häufigste Essstörung in den Niederlanden zu sein, von der etwa 160 000 Menschen, vor allem Frauen, betroffen sind. Ein typisches Merkmal dieser Störung ist, dass bei stressigen Ereignissen sofort zum Essen gegriffen wird. Darüber hinaus gibt es Momente, in denen ein unbändiges Verlangen nach Essen besteht, und zwar häufig nach einer bestimmten Art von Lebensmitteln. (Festes) Übergewicht ist die Folge, aber auch der Magen kann sich durch die übermäßige Nahrungsaufnahme ausdehnen oder sogar platzen. BED kann mit kognitiver Verhaltenstherapie behandelt werden.

Orthorexia nervosa

Orthorexia nervosa ist eine weniger bekannte Essstörung, die immer häufiger auftritt. Die Störung ist bisher nicht offiziell anerkannt. Menschen, die unter Orthorexie leiden, was für "richtiger Appetit" steht, leiden unter einer krankhaften Fixierung darauf, nur gesunde Dinge zu essen. Viele für den Körper wichtige Lebensmittel wie Fisch, Fleisch und Getreide werden weggelassen, weil sie als nicht gesund gelten. Dies führt oft zu einer sehr einseitigen Ernährung mit Untergewicht und Mangel an wichtigen Nährstoffen. Bei Menschen mit Orthorexie wird die Qualität des Essens als die Qualität des Lebens angesehen.

Alle Formen von Essstörungen können nur mit psychologischer und medizinischer Beratung angegangen werden. Manchmal ist sogar die Einweisung in eine Spezialklinik erforderlich. Nicht jeder heilt von seiner Essstörung. Etwa ein Viertel bleibt trotz Behandlung immer davon betroffen, und ein kleiner Prozentsatz stirbt schließlich an den Folgen einer Essstörung.

Wenn Sie Fragen haben oder jemanden kennen, bei dem Sie den Verdacht haben, dass er an einer Essstörung leidet, sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt darüber. Bei Fragen zu Medikamenten können Sie sich jederzeit an Ihren Apotheker wenden.

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