
Herpes Zoster, auch Gürtelrose genannt
Leestijd: 6 minutenHerpes Zoster ist die offizielle Bezeichnung für die Krankheit, die wir als Gürtelrose kennen. Wenn man den Namen Herpes hört, denkt man vielleicht an eine Geschlechtskrankheit oder ein Fieberbläschen, aber Herpes, das von herpein kommt und kriechen bedeutet, ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Reihe von Viruserkrankungen, bei denen sich Blasen auf der Haut in Gruppen bilden. Der Erreger der Gürtelrose ist das Varizella-Zoster-Virus, das gleiche Virus, von dem Kinder Windpocken bekommen.
Die Gürtelrose ist eine schmerzhafte Erkrankung, die vor allem bei älteren Menschen oder bei Menschen mit einer verminderten Widerstandskraft auftritt. Sie beginnt meist mit Juckreiz, Kribbeln oder starken brennenden oder stechenden Schmerzen. Nach einiger Zeit bilden sich rote Pickel auf der Haut, die sich zu Blasen entwickeln. Diese Blasen breiten sich dann aus. Die Gürtelrose tritt in der Regel auf einer Seite des Körpers und vor allem am Rumpf (Gürtelbereich) auf. Sie kann aber auch an anderen Stellen auftreten, etwa im Gesicht oder an den Armen.
Die Gürtelrose wird durch das Windpockenvirus verursacht. Nachdem man sich in jungen Jahren mit Windpocken angesteckt hat und nahezu alle Kinder Windpocken bekommen, weil sie sehr ansteckend sind, bleibt das Virus im Körper inaktiv. Er "versteckt" sich in einem Nervenknoten, der neben dem Rückenmark liegt. In den meisten Fällen wird die Erkrankung nie wieder aktiv, aber drei von tausend Menschen bekommen irgendwann eine Gürtelrose. Warum das so ist, ist nicht ganz klar, aber die meisten von ihnen haben einen geringeren Widerstand. Die Gürtelrose tritt daher am häufigsten bei älteren Menschen auf, bei Menschen, die Medikamente zur Unterdrückung ihrer Immunität einnehmen, oder bei Menschen, die eine Strahlentherapie bekommen.
Blasenbildung
Eine verminderte Immunität gibt dem Virus die Möglichkeit, sich zu teilen und zu wachsen. Dieses Wachstum folgt einem festen Muster: über die Nervenfasern zur Haut. Da das Wachstum über die Nervenfasern erfolgt, tritt die Gürtelrose nur in dem spezifischen Versorgungsgebiet des Nervs auf. Einige Tage vor dem Auftreten der Gürtelrose kann die Haut sich bereits an einigen Stellen empfindlich sein.
Foto: Fisle, CC BY-SA 3.0
Die Haut kann empfindlich sein und es können Symptome wie Fieber und Kopfschmerzen auftreten. Wenn sich schließlich Blasen bilden, trocknen sie wie bei Windpocken zu Schorf aus, der dann nach einigen Wochen von der Haut abfällt.
Die Gürtelrose ist in der Bläschenphase hoch ansteckend, allerdings nur für Menschen, die noch nie Windpocken hatten. In der Regel handelt es sich um kleine Kinder. Während der aktiven Phase der Gürtelrose ist es ratsam, sich von Menschen fernzuhalten, bei denen man nicht sicher ist, dass sie Windpocken hatten. Auch schwangere Frauen sollte man besser meiden.
Abgesehen von einem allgemeinen Unwohlsein ist die größte Beschwerde bei Gürtelrose der Schmerz. Diese Schmerzen, die oft sehr stark sind, können noch lange anhalten, manchmal sogar länger als ein Jahr, nachdem die Blasen verschwunden sind. Diese lang anhaltenden Schmerzen treten besonders häufig bei älteren Menschen und bei Menschen mit Gürtelrose im Gesicht auf. Die Schmerzen werden durch den Virus verursacht, der den Nerv angreift.
Eigentlich heilt die Gürtelrose spontan aus und zur Behandlung sind keine speziellen Medikamente erforderlich. Bei Menschen mit Immunproblemen und bei Menschen mit Gürtelrose im Gesicht werden manchmal antivirale Medikamente wie Aciclovir verabreicht, die jedoch nur wirksam sind, wenn sie frühzeitig eingesetzt werden. Gegen die Schmerzen kann Paracetamol eingenommen werden, was aber meist nicht ausreicht. Der Arzt kann dann andere Schmerzmittel verschreiben. Blasen, die aufbrechen, werden am besten mit Zinkoxid behandelt. Dadurch wird verhindert, dass es zusätzlich zur Gürtelrose zu einer bakteriellen Infektion kommt. Manchmal bleiben Narben zurück, nachdem die Bläschen abgeheilt sind. Dies ist häufiger der Fall, wenn auch ein Bakterium beteiligt ist.
Impfstoff

Für Menschen, die älter als fünfzig Jahre sind und für Menschen mit verminderter Immunität gibt es einen Impfstoff gegen Gürtelrose. Dieser Impfstoff, der in zwei Spritzen im Abstand von sechs Monaten verabreicht wird, kann beim Hausarzt oder beim städtischen Gesundheitsdienst (GGD) erworben werden. Der Impfstoff wird jedoch nicht von der Krankenkasse übernommen und kostet insgesamt etwa 350 €. Nach der Impfung bildet der Körper Antikörper gegen das Windpockenvirus, wodurch das Risiko, eine Gürtelrose zu bekommen, sinkt.
Ein paar Tipps für Gürtelrose
- Versuche, die Blasen so wenig wie möglich zu berühren; falls doch, wasche deine Hände gründlich mit desinfizierender Seife; die Blasen sind hoch ansteckend.
- Duschen oder Baden in nicht zu heißem Wasser kann eine (vorübergehende) Linderung der Schmerzen bewirken.
- Trocknen Sie sich nicht zu sehr ab, sonst brechen die Blasen leicht auf, sondern tupfen Sie sich trocken.
- Blasen können mit Wundgaze abgedeckt werden. Dies verhindert, dass Flecken auf der Kleidung entstehen oder die Kleidung an den Blasen reibt.
- Vermeiden Sie den Kontakt mit kleinen Kindern, schwangeren Frauen und Personen mit eingeschränkter Widerstandskraft.
Haben Sie noch Fragen zur Gürtelrose? Fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.