
Krätze
Leestijd: 5 minutenIm März 2022 veröffentlichten wir einen Blog über Milben: Von der Bettwäsche bis zu den Wimpern - Milben können überall sein. Neben der Hausstaubmilbe und der Haarbalgmilbe haben wir uns dabei auch mit der Räudemilbe Sarcoptes Scabeii beschäftigt. Da die Krätzemilbe derzeit (Dezember 2022) vor allem unter Studenten auf dem Vormarsch ist, widmen wir ihr einen weiteren Blog, diesmal mit Tipps, wie man diese ansteckende Hautkrankheit loswerden kann.
Die Krätzemilbe verursacht also die Hautkrankheit Krätze, auch Scabies genannt. Diese Milbe ist ein winziges spinnenartiges Wesen, das mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist. Er ist ein Parasit, das heißt, er braucht einen Wirt (den Menschen), um am Leben zu bleiben und sich zu vermehren. Die Krätzemilbe gräbt unter der Haut etwa einen Zentimeter lange Gänge, in denen sie ihre Eier ablegt. Diese Eier brauchen nur drei Tage, um zu schlüpfen. Neugeborene Milben werden als Nymphen bezeichnet, und eine Nymphe braucht nur zwei Wochen, um reif zu werden und von selbst wieder Eier in neue Gänge zu legen.

Wer an Krätze erkrankt ist, leidet vor allem unter starkem Juckreiz, der oft vor allem nachts auftritt. Manchmal sind kleine Gänge, Blasen und/oder rote Flecken sichtbar, meist zwischen den Fingern, an den Füßen und Knöcheln und um das Gesäß herum. Der Juckreiz ist eine Abwehrreaktion des Körpers vor allem auf den Kot der Krätzemilbe. Da Kratzen bei Juckreiz eine natürliche Reaktion ist, kann die Haut geschädigt werden, und es kann zu Entzündungen kommen. Wenn Sie sich nur mit der Räudemilbe infiziert haben, werden Sie nicht sofort Symptome haben. Diese treten erst nach etwa fünf Wochen auf, aber in der Zwischenzeit können Sie bereits andere anstecken.
Krätze ist sehr ansteckend. Es wird durch Haut-zu-Haut-Kontakt, aber auch über Decken, Handtücher, Laken und Kleidung übertragen. Sie ist besonders häufig dort anzutreffen, wo viele Menschen dicht beieinander wohnen. Da Krätze häufig beim Sex übertragen wird, zählt sie zu den sexuell übertragbaren Infektionen (STIs). Leider wird man nach einer Infektion nicht immun. Sie können sehr leicht wieder erkranken.
Wie sollten Sie sich verhalten, wenn Sie Krätze haben?
Krätze kann gut mit Permetrin-Creme, einem Pestizid, behandelt werden. Diese Creme ist unter anderem unter dem Markennamen Loxazol® rezeptfrei erhältlich. Die Creme muss abends auf den ganzen Körper auf trockener und sauberer Haut aufgetragen werden. Auch zwischen den Zehen, unter den Achseln, um die Genitalien und unter den Nägeln. Wenn jemand Sie damit einreibt, sollte diese Person Handschuhe tragen. Vorsicht: Die Creme sollte nicht mit den Schleimhäuten in Berührung kommen. Frauen sollten daher sehr vorsichtig sein, wenn sie es im Genitalbereich anwenden.

Lassen Sie die Creme dann mindestens 8 Stunden lang einwirken (wenn Sie nachts auf die Toilette gehen, tragen Sie sie erneut auf Hände und Genitalien auf). Wenn Sie morgens aufstehen, stecken Sie zuerst die getragene Nachtwäsche und das Bettzeug in die Waschmaschine und waschen es bei mindestens 60º C. Drehen Sie die Matratze um, hängen Sie die Bettdecke nach draußen und öffnen Sie das Fenster, um das Zimmer zu lüften. Anschließend sollten Sie selbst ausgiebig duschen. Wiederholen Sie diese Maßnahmen nach sieben Tagen. Beachten Sie, dass der Juckreiz mindestens ein paar Wochen lang anhält.
Darüber hinaus ist es sehr wichtig, dass alle Mitbewohner, Familienmitglieder und Personen, mit denen Sie möglicherweise Sex hatten, auf die gleiche Weise behandelt werden. Dies sollte zur gleichen Zeit geschehen, um eine erneute Infektion zu vermeiden. Außerdem sollten alle Kleidungsstücke, Handtücher und Bettwaren bei 60ºC gewaschen werden. Wenn dies nicht möglich ist, legen Sie die Kleidung in einen versiegelten Plastikbeutel und lassen Sie sie mindestens 72 Stunden bei Raumtemperatur liegen. Die Parasiten werden das nicht überleben. Wenn alle oben genannten Schritte nicht konsequent befolgt werden, wird der Befall nicht mehr verschwinden.
Haben Sie Fragen zur Behandlung von Krätze mit Permethrin? Wenden Sie sich an Ihren Apotheker.