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06 mei 2025

Wie erkenne ich eine Lungenembolie?

Leestijd: 5 minuten

Ein stiller Killer, der oft unbemerkt bleibt – aber frühzeitig erkannt Leben retten kann.

Plötzliche Atemnot, Brustschmerzen oder ungewöhnlich starker Husten – das sind Symptome, die viele Menschen zunächst nicht richtig einordnen können. Doch hinter solchen Anzeichen kann sich eine lebensbedrohliche Erkrankung verbergen: die Lungenembolie. Jedes Jahr erleiden in Deutschland etwa 40.000 bis 60.000 Menschen eine Lungenembolie, und leider verläuft sie nicht selten tödlich – vor allem, wenn sie zu spät erkannt wird.

Trotz der Häufigkeit ist das Bewusstsein in der Bevölkerung noch immer gering. Viele Betroffene suchen erst spät ärztliche Hilfe, da die Beschwerden nicht eindeutig zuzuordnen sind. Das Problem: Eine Lungenembolie kann plötzlich auftreten, verläuft oft „leise“ – und ist dabei äußerst gefährlich.

Was passiert bei einer Lungenembolie eigentlich genau?

Bei einer Lungenembolie verschließt ein Blutgerinnsel (medizinisch: Thrombus) eine oder mehrere Lungenarterien. Das bedeutet, dass der Blutfluss in einem Teil der Lunge unterbrochen ist und das Blut dort nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden kann. In schweren Fällen kann dies zu einem massiven Sauerstoffmangel im Körper führen – mit potenziell tödlichen Folgen.

Das Gerinnsel stammt in der Regel aus den tiefen Beinvenen oder aus dem Beckenraum. Es entsteht dort meist im Rahmen einer Thrombose, wenn das empfindliche Gleichgewicht zwischen Gerinnung und Gerinnungshemmung im Körper gestört ist. Die Ursachen dafür sind vielfältig:

  • Verlangsamter Blutfluss, z. B. bei langem Sitzen oder Liegen nach Operationen oder langen Reisen
  • Veränderungen an der Gefäßwand, z. B. durch Arteriosklerose
  • Veränderte Blutzusammensetzung, etwa bei Krebserkrankungen oder in der Schwangerschaft


Eine Lungenembolie ist heimtückisch, weil die Symptome sehr unterschiedlich ausfallen können. Während manche Patienten unter akuter Atemnot und Brustschmerzen leiden, spüren andere lediglich Abgeschlagenheit oder Reizhusten. Genau das macht die Diagnose schwierig – sowohl für die Betroffenen als auch für Ärztinnen und Ärzte.

Besonders gefährdet sind Personen mit bestimmten Risikofaktoren:

  • Lang andauerndes Sitzen oder Liegen (z. B. nach einer OP oder bei Bettlägerigkeit)
  • Flugreisen über sechs Stunden
  • Schwangerschaft oder Wochenbett
  • Einnahme hormoneller Verhütungsmittel
  • Rauchen
  • Übergewicht
  • Krebserkrankungen oder kürzliche Operationen

Die gute Nachricht: Eine Lungenembolie lässt sich mit rechtzeitiger Diagnose und Behandlung gut therapieren – und in vielen Fällen sogar verhindern.

Warnsignale ernst nehmen – typische Symptome

Achten Sie besonders auf folgende Beschwerden:

  • Plötzliche Atemnot oder Kurzatmigkeit – auch in Ruhe
  • Stechende Schmerzen in der Brust, verstärkt bei tiefem Einatmen
  • Schmerzen zwischen den Schulterblättern
  • Husten, teilweise mit blutigem Auswurf
  • Kalter Schweiß, Herzrasen, Blässe

Bei solchen Symptomen zögern Sie nicht – suchen Sie sofort ärztliche Hilfe auf oder rufen Sie den Notruf (112). Die Diagnose erfolgt in der Regel mittels Blutuntersuchung (D-Dimere) und einer Computertomographie (CT) der Lunge. Ist der Verdacht bestätigt, beginnt umgehend die Behandlung mit Sauerstoffgabe und Blutverdünnern(Antikoagulanzien), um das Wachstum des Gerinnsels zu stoppen und neue Embolien zu verhindern.

Der Körper baut das Gerinnsel dann meist innerhalb einiger Wochen bis Monate selbstständig ab. Die Prognose ist bei frühzeitiger Behandlung gut, allerdings bleibt das Risiko für eine erneute Embolie erhöht – daher ist die Nachsorge besonders wichtig.

Prävention – so können Sie vorbeugen

Auch wenn sich nicht jede Lungenembolie verhindern lässt, können Sie durch folgende Maßnahmen das Risiko deutlich senken:

  • Rauchen aufgeben
  • Viel trinken – mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag
  • Regelmäßige Bewegung – besonders bei sitzender Tätigkeit
  • Auf langen Reisen:
  • Tragen von Kompressionsstrümpfen
  • Alle zwei Stunden aufstehen, herumlaufen, Fußgymnastik
  • Gesunde, ausgewogene Ernährung
  • Bei Risikofaktoren mit der Ärztin/dem Arzt über eine Thromboseprophylaxe sprechen

Fazit

Eine Lungenembolie ist ein medizinischer Notfall – doch je besser Sie über die Anzeichen und Risiken informiert sind, desto größer ist die Chance, rechtzeitig zu reagieren. Nehmen Sie unklare Symptome ernst und scheuen Sie sich nicht, medizinischen Rat einzuholen.

Denn im Zweifel gilt: Lieber einmal zu viel zum Arzt als einmal zu wenig.

Lungenembolie, Lungenaterie, Blutgerinnsel, Luftnot
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