
Wie kommt es zu einer vergrößerten Prostata und was kann man dagegen tun?
Leestijd: 4 minutenDie Prostata, auch als proximale Drüse bezeichnet, ist eine Drüse, die nur bei Männern vorhanden ist. Sie befindet sich im Unterbauch, in der Nähe der Harnröhre, direkt unterhalb des Blasenausgangs und ist etwa so groß wie eine Walnuss. Ab der Pubertät beginnt die Prostata unter dem Einfluss männlicher Hormone wie dem Testosteron zu wachsen.
Die Prostata besteht aus einer Reihe von Lappen, die zahlreiche Drüsenröhren enthalten. Diese Röhren produzieren Samenflüssigkeit, die dafür sorgen soll, dass die Samenzellen im sauren Milieu der Vagina überleben können. Wenn ein Mann einen Orgasmus bekommt, dann werden die Spermien in die Prostata gepumpt. Dann zieht sich die Prostata zusammen und das Sperma, wie die Kombination aus Sperma und Samenflüssigkeit genannt wird, wird herausgepresst (Ejakulation).
Die Prostata hat die besondere Eigenschaft, ein Leben lang weiter zu wachsen. Im späteren Leben, meist um das 50. Lebensjahr herum, beginnt die Prostata unter dem Einfluss hormoneller Veränderungen etwas stärker zu wachsen, und zwar in zwei Richtungen: nach innen und nach außen. Wenn die Prostata zu groß geworden ist, kann sie verschiedene Symptome verursachen, wie Schmerzen beim Wasserlassen, Nachtröpfeln, häufiges Wasserlassen oder einen schwachen Harnstrahl.
Probleme beim Wasserlassen
Mehr als ein Viertel aller Männer über fünfzig hat Probleme beim Wasserlassen. Das Wachstum der Prostata kann zu einer Verstopfung der Harnröhre führen. Dadurch wird der Blasenmuskel aufgefordert, härter zu arbeiten, um den Urin herauszudrücken. Durch diese Anstrengung wird die Blasenwand geschwächt und manchmal sogar gedehnt. Dies kann dazu führen, dass der Urin in der Blase bleibt. Diese Verschlechterung des Wasserlassens geschieht nicht über Nacht. Es passiert allmählich und viele Männer bemerken es gar nicht. Infolgedessen leiden viele Männer noch lange Zeit unter Harnwegsproblemen.
Wenn Sie Beschwerden beim Wasserlassen haben, ist es ratsam, 24 Stunden lang ein Harntagebuch zu führen. Auf diese Weise können eventuelle Probleme leicht erkannt werden. Es ist auch ratsam, den Hausarzt aufzusuchen. Bei einer rektalen Untersuchung kann der Arzt die Größe, Form, Oberfläche und Festigkeit der Prostata ertasten. Eine rektale Untersuchung ist im Allgemeinen unangenehm, aber nicht schmerzhaft.

Stellt der Arzt eine vergrößerte Prostata fest, wird er eine Reihe von Nachuntersuchungen veranlassen, um die Ursache der Vergrößerung zu ermitteln. Zum Beispiel wird eine Strahlen- und Rückstandsmessung verlangt. Bei diesem Test wird die Stärke des Urinstrahls gemessen und mit einem Ultraschallgerät durch die Bauchdecke hindurch festgestellt, ob sich noch Urin in der Blase befindet. Mit Blut- und Urintests werden Entzündungen festgestellt und der PSA-Wert (Prostata-spezifisches Antigen) bestimmt. Ein erhöhter PSA-Wert kann auf Prostatakrebs hinweisen.
Gutartige Prostatavergrößerung
Wenn sich herausstellt, dass die Symptome durch eine gutartige Prostatahyperplasie (BPH) verursacht werden, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. So können zum Beispiel so genannte Alphablocker verschrieben werden. Diese Medikamente entspannen die glatte Muskulatur im Blasenausgang und in der Prostata, so dass der Widerstand geringer wird. Es gibt auch Medikamente, die das Wachstum der Prostata stoppen, woraufhin sie sich verkleinert.
Wenn die Prostata stark vergrößert ist und Medikamente nicht mehr wirken, kann eine Operation erwogen werden. Dabei kann ein Teil der Prostata mit Hilfe von Strom oder einem Laser verbrannt werden.
Wenn Sie Probleme beim Wasserlassen haben, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt und lassen Sie die Ursache Ihrer Beschwerden abklären.