Jeder nimmt ab und zu ein Schmerzmittel ein. Gegen Kopfschmerzen, Muskelschmerzen, Menstruationsschmerzen, Zahnschmerzen oder um sich bei Fieber oder Grippe weniger "elend" zu fühlen. Das Ziel eines Schmerzmittels ist also ganz klar: Es soll so viel Schmerz wie möglich lindern und die Symptome kontrollieren.
In Deutschland gibt es eine Reihe verschiedener Schmerzmittel auf dem Markt. Einige können frei (rezeptfrei) in Supermärkten, Drogerien und Apotheken gekauft werden, während andere nur mit einem ärztlichen Rezept erhältlich sind. Schmerzmittel wie Paracetamol und NSAIDs (nichtsteroidale Antirheumatika), Ibuprofen, Naproxen und Diclofenac gehören zu der freiverkäuflichen Form. Hier erfahren Sie mehr über die starken Schmerzmittel, Opiate und Opioide, die deshalb nur auf Rezept in der Apotheke erhältlich sind.
Was versteht man unter Schmerzen?
Schmerzen sind ein wichtiges Signal unseres Körpers, um darauf hinzuweisen, dass etwas nicht in Ordnung ist. Kurz gesagt, Schmerzen entstehen, weil Schmerzrezeptoren im ganzen Körper auf irgendeine Weise stimuliert werden und ein Signal an das Gehirn senden. Das Gehirn wiederum sendet ein Signal zurück, woraufhin der Schmerz wahrnehmbar wird. Diese Signalübertragung erfolgt in nur einem Bruchteil einer Sekunde.
Schmerzen können in akute und chronische Schmerzen unterteilt werden. Akute Schmerzen treten bei Stößen, Stürzen oder Brüchen auf. Chronische Schmerzen sind Schmerzen, die länger als drei Monate andauern und oft die Folge einer Grunderkrankung wie Rheuma oder Entzündung sind. Es gibt keine genaue Definition von Schmerz. Was für den einen ein starker Schmerz ist, ist für den anderen nicht unbedingt ein starker Schmerz. Das macht die Bestimmung von Schmerzen nicht immer einfach und objektiv.
WHO-Richtlinie
Häufig wird eine numerische Bewertungsskala (NSRL) verwendet, bei der die Betroffenen gebeten werden, den Grad der Schmerzen mit einer Zahl zwischen null und zehn zu bewerten. Null bedeutet keine Schmerzen und zehn die schlimmsten vorstellbaren Schmerzen. Nachdem die Schmerzstärke ermittelt wurde, wird diese Zahl neben die Schmerzmedikamenten-Richtlinie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestellt, um zu klären, welches Medikament am besten zu verabreichen ist. Dieser Leitfaden umfasst fünf Schritte:
1. Paracetamol
2. NSAID
3. Schwach wirkendes Opioid
4. Stark wirkendes Opioid
5. Opioid durch Injektion.
Bei Schmerzen, die schlimmer sind als die unter Nummer 4 genannten, kann ein schwach wirkendes Opioid verschrieben werden.
Opioide
Opioide sind starke Schmerzmittel, die auch als narkotische Analgetika bezeichnet werden. Sie helfen, Schmerzen zu kontrollieren oder in vielen Fällen erträglich zu machen. Seit vielen Jahren werden sie verschrieben und gehören zur Gruppe der Morphinomimetika, d. h. diese Schmerzmittel haben mehr oder weniger die gleiche Wirkung wie Morphin.
Morphin gibt es als Arzneimittel seit 1804, als der deutsche Apotheker Friedrich Sertürner die Droge entdeckte. Es ist ein Opiat, das heißt, es wird aus Opium gewonnen, dem getrockneten Milchsaft des Schlafmohns. Der Name Morphin stammt von dem griechischen Gott Morpheus, dem Gott des Schlafes.
Opioide sind Opiate, die durch Bindung an Rezeptoren im zentralen Nervenzentrum Schmerzen hemmen. Damit ähneln sie in ihrer Wirkung den körpereigenen Schmerzmitteln, wie den Endorphinen. Daher kann ihr Konsum mit der Zeit süchtig machen. Werden diese Medikamente jedoch für eine relativ kurze Dauer verschrieben, ist die Abhängigkeit vernachlässigbar. Beim plötzlichen Absetzen des Medikaments können jedoch immer Entzugserscheinungen auftreten. Daher sollte die Einnahme von Opioiden immer schrittweise eingestellt werden.
Da die Medikamente auf das Gehirn wirken, treten manchmal Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Übelkeit und Verwirrung auf.
Es gibt zwei Arten von Opioiden: schwache und starke. Zu den schwachen Opioiden gehören Codein und Tramadol. Diese Substanzen werden vom Körper selbst in Morphin umgewandelt. Zu den starken Opioiden gehören Morphin, Oxicodon und Fentanyl. Letzteres ist das stärkste Schmerzmittel, das verabreicht werden kann.
Wenn Sie Fragen zu Opioiden oder Schmerzmitteln im Allgemeinen haben, fragen Sie Ihren Apotheker. Wenn Sie (anhaltende) Schmerzsymptome haben, gehen Sie damit zu Ihrem Hausarzt.