Beschwerden im unteren Rücken oder Kreuzschmerzen (Lumbago) sind ein weltweit verbreitetes Problem. Unser Rücken besteht aus einer komplexen Struktur von Knochen, Muskeln, Sehnen, Bändern und Bandscheiben, die täglich einer hohen Belastung ausgesetzt sind. Sie arbeiten eng zusammen, um unserem Körper den Halt zu geben, den er braucht, um aufrecht zu stehen und zu sitzen, und um uns die Bewegung zu ermöglichen. Kreuzschmerzen können daher an verschiedenen Stellen entstehen, z. B. in der Wirbelsäule, in den Gelenken, in den Muskeln oder in den Nerven im unteren Rückenbereich.
Schmerzen im unteren Rückenbereich können sehr akut als lähmender, stechender Schmerz auftreten, sie können aber auch chronisch sein und ein quälendes Gefühl verursachen. Neben Schmerzen verursacht sie oft auch Bewegungsprobleme.
Die Ursachen von Schmerzen im unteren Rücken
Viele Menschen mit Kreuzschmerzen arbeiten oft lange im Sitzen, ohne sich viel zu bewegen, aber Schmerzen im unteren Rücken treten auch bei Menschen auf, die sich viel bücken und/oder schwere Lasten heben müssen. Dadurch wird die Rückenmuskulatur überlastet, was schließlich zu Schmerzen führt. Mit zunehmendem Alter (ab etwa dreißig Jahren) werden wir anfälliger für Beschwerden im unteren Rücken, und dies wird noch verstärkt, wenn wir uns wenig bewegen und/oder übergewichtig sind.
Psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände sind ebenfalls Ursachen für Kreuzschmerzen. Wahrscheinlich werden dann bestimmte Muskeln sehr lange unbewusst angespannt, was zu Überlastungen führt. Auffällig ist, dass Beschwerden im unteren Rücken häufiger bei Menschen auftreten, die rauchen. Rauchen verringert die Blutzufuhr zur Wirbelsäule, was zu vorzeitiger Osteoporose führen.
Was können Sie tun, wenn Sie Kreuzschmerzen haben?
Wenn Sie von Kreuzschmerzen geplagt werden, dann gibt es (zum Glück) eine Reihe von Möglichkeiten, die Schmerzen zu lindern oder zu bekämpfen. Um akute oder stechende Schmerzen sofort zu lindern, empfiehlt sich die Einnahme von Schmerztabletten. Im Prinzip ist Paracetamol ausreichend, aber Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Ibuprofen wirken meist besser. Der Hausarzt kann auch Muskelrelaxantien und eventuell Entzündungshemmer verschreiben.
In einigen Fällen kann eine Physiotherapie oder eine Behandlung mit dem Dry Needling helfen. Dry Needling kann eingesetzt werden, wenn die Ursache der Beschwerden in der Muskulatur liegt. Mit einer kleinen sterilisierten Nadel werden Muskelknoten (Triggerpunkte oder verkrampfte Stellen in einem Muskel) angestochen, wodurch sich die Fasern in den Knoten entspannen und der Schmerz verschwindet.
Bei Schmerzen im Kreuz ist es immer wichtig, die genaue Ursache der Beschwerden herauszufinden, damit etwas dagegen getan werden kann. Manchmal reicht es schon aus, die Körperhaltung bei der Arbeit zu ändern oder Gewicht zu reduzieren. Bewegung stärkt die Muskeln, und vor allem Wandern und Schwimmen sind gute Möglichkeiten, die Muskeln zu trainieren. Bauch- und Rückenmuskelübungen tragen ebenfalls zur Stärkung der Muskeln bei, so dass sie wie ein natürliches Korsett wirken.
Ratschläge, wenn Sie unter Kreuzschmerzen leiden
- Setzen Sie sich mit geradem Rücken auf einen geraden Stuhl mit Armlehnen und halten Sie Ihre Bauchmuskeln angespannt.
- Tragen Sie möglichst flache Schuhe.
- Können Sie durch die Schmerzen nicht schlafen? Legen Sie sich dann auf den Rücken und legen Sie ein paar Kissen unter die Knie oder versuchen Sie es mit einer Seitenlage, bei der die Beine halb ausgestreckt sind.
- Wenn Sie in ein Auto einsteigen, setzen Sie sich zunächst seitlich hin und drehen dann beide Beine gleichzeitig nach innen. Machen Sie das Gegenteil, wenn Sie aus dem Auto aussteigen, und halten Sie die Bauchmuskeln beim Aufstehen angespannt.
Wann sollten Sie einen Arzt aufsuchen?
Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn:
- Die Schmerzen im Rücken sind nach einem Sturz oder einem anderen Trauma aufgetreten.
- Die Rückenschmerzen lassen auch nach vier Wochen nicht nach.
- Es gibt Zweifel an der Ursache der Kreuzschmerzen.
Wenden Sie sich sofort und unverzüglich an einen Arzt, wenn:
- Sie können nicht urinieren, obwohl Sie den Drang dazu haben.
- Es kommt zu Schwindelgefühlen mit Schweißausbrüchen und Ohnmachtsgefühlen.
- Es besteht kein Gefühl in der Leiste und/oder im Gesäß.
- Das Bein verliert an Kraft, und man kann nicht mehr auf Zehenspitzen oder Fersen stehen, ohne hinzufallen.