
Medikamente gegen Magensäure, ihre Wirksamkeit und Nebenwirkungen
Leestijd: 5 minutenFast jeder leidet unter Aufstoßen oder Sodbrennen, das durch das Zurückfließen von saurem Mageninhalt in die Speiseröhre verursacht wird. In der medizinischen Fachsprache wird dies auch als Reflux bezeichnet.
Wenn wir Nahrungsmittel herunterschlucken, dann gelangen sie über die Speiseröhre in den Magen. Hier wird es mit Magensaft vermischt, verdaut und in die Nährstoffe umgewandelt, die wir zum Leben brauchen. Der Magensaft besteht u.a. aus Verdauungsenzymen und Salzsäure. Salzsäure ist eine sehr aggressive Säure, die die Nahrung für die Verdauungsenzyme zugänglich macht. Es tötet auch alle Bakterien ab, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Der Magen selbst ist aufgrund seiner dicken Schleimhaut resistent gegen diese aggressive Säure. Die Speiseröhre hat jedoch keine Schleimhaut und reagiert daher sehr empfindlich auf zurückfließenden Magensaft.
Ursachen von Sodbrennen
Es gibt verschiedene Ursachen für den Rückfluss von Magensaft in die Speiseröhre. Die Stelle, an der die Speiseröhre in den Magen übergeht, wird durch einen Schließmuskel verschlossen. Damit soll verhindert werden, dass Magensäure in die Speiseröhre gelangt. Manchmal ist dieser Schließmuskel geschwächt. Dies kann altersbedingt sein, aber auch durch den Konsum bestimmter Lebensmittel wie Kaffee, kohlensäurehaltige Getränke, Schokolade oder Alkohol verursacht werden. Auch Fettleibigkeit kann ein Grund dafür sein. Durch den geringeren Platz in der Bauchhöhle entsteht ein Druck, durch den der Mageninhalt leichter zurückfließen kann.

Manche Menschen haben einen Riss im Zwerchfell. Das Zwerchfell ist ein flacher Muskel, der die Brusthöhle von der Bauchhöhle trennt. Die Speiseröhre führt hier durch eine Öffnung. Wenn die Öffnung für die Speiseröhre zu weit ist, kann der Magen nach oben kommen und sich auf der falschen Seite des Zwerchfells ausbeulen. Dadurch kann die Magensäure leichter zurückfließen.
Nicht jeder hat die gleichen Symptome, wenn er unter Sodbrennen leidet. Manchmal kommt es zu einem schmerzhaften Brennen direkt über dem Magen. Andere leiden unter einem starken Aufstoßen und einem Gefühl von Schmerz in der gesamten Speiseröhre. Oder sie haben Symptome, die stark an Herzprobleme erinnern. Auch ein Kloß im Hals kommt häufig vor. Dies wird auch als Globusgefühl bezeichnet.
Sodbrennen kann auf verschiedene Weise behandelt werden. So können beispielsweise Ernährungsempfehlungen und Lebensregeln wie Gewichtsabnahme und Alkoholverzicht einen guten Beitrag zur Reduzierung von Sodbrennen leisten. Auch Medikamente können helfen. Es sind verschiedene Arten von Medikamenten erhältlich, von denen einige rezeptfrei in Drogerien und Apotheken gekauft werden können. Wir unterscheiden zwischen Antazida und Protonenpumpenhemmern.
Antazida
Die meisten Antazida, auch bekannt als Säurehemmer, wie beispielsweise Rennie, bestehen aus Salzen wie Magnesium, Aluminium und Kalzium, die die Magensäure binden. Dadurch wird die Magensäure neutralisiert. Sie wirken oft kurz nach der Einnahme und können daher bei Bedarf eingenommen werden. Antazida haben im Allgemeinen eine kurze Wirkungsdauer. Eine Stunde nach der Einnahme kehrt die Magensäureproduktion auf das Niveau zurück, das sie vor der Einnahme hatte. Im Allgemeinen verursachen Antazida nur wenige Nebenwirkungen, aber je nach Zusammensetzung der Salze können sie Verstopfung oder Durchfall verursachen. Langfristiger Konsum kann die Bildung von Nierensteinen fördern.
Säureblocker oder Protonenpumpenhemmer
Ein Protonenpumpenhemmer, wie z. B. Omeprazol, hemmt ein bestimmtes Enzym in der Magenwand (die Protonenpumpe), das an der Produktion von Magensäure beteiligt ist. Dadurch wird die Produktion von Magensäure unterdrückt. Diese Arzneimittel werden nicht nur zur Bekämpfung von Sodbrennen eingesetzt, sondern auch als Magenschutz für andere Arzneimittel verschrieben, die sonst durch Sodbrennen ihre Wirkung verlieren würden. Protonenpumpenhemmer müssen immer auf nüchternen Magen eingenommen werden, da sie sonst keine Wirkung haben. Außerdem wirken sie nicht sofort und müssen daher anders als Antazida eingesetzt werden. Werden Säureblocker über einen längeren Zeitraum eingenommen, kann dies zu einem Vitamin-B12-Mangel und zu einem zu niedrigen Magnesiumspiegel führen. Deshalb ist es wichtig, die Medikamente nicht über Jahre hinweg einzunehmen. Der Zusammenhang zwischen der Entwicklung von Demenz und der Einnahme von Protonenpumpeninhibitoren wird seit langem untersucht, konnte aber bisher nicht nachgewiesen werden. Klar ist, dass die Säureblocker mit bestimmten Herzmedikamenten und mit einigen Schlafmitteln zusammenwirken. Es ist daher nicht empfehlenswert, diese Medikamente auf eigene Faust einzunehmen, auch wenn sie in den Geschäften frei erhältlich sind.
